die Nacht ums Haus
[00:44:30]
 
Außer mir,
Dir zur Erinnerung.
 

Der Mond glänzt nicht. Du gehst in das Licht. Du hältst dort still. Man kann Dich hören. Deine Lebenszeichen verraten Dich dort. Du bist nicht wie der Schwarm und Du bist allein. Augenjagd. Schattenwände. Du versuchst es, Dir zuzuhören. Aber der Lärm in Dir, Dein Lärm steigert die Angst. So schreist Du nicht, wagst es nicht, wagst nichts. An dem schwarzen Himmel ist noch Licht. Und dort, wo Du bist, wird es kalt und spät. Das Eisen einer Glocke schlägt sich. Hier hinten ist es näher. Da wo Du bist, ist jetzt Angst. Du traust jetzt nicht mehr. Du fliehst. Stehend auf der Flucht. Besinnungsloses Fürchten, an Deinen Augen sichtbar. Jeder Augenblick ein Schrecken. Alles Feind. Alles Tod? Und Du noch hier? Warum lebst Du jetzt? Du willst etwas von hier hören. Und dann wieder nichts. Hier ist noch etwas. Dort vielleicht nichts mehr. Es ist zu dunkel um das Gute zu sehen. Es packt Dich. Aber fort vom Licht. Tief ins Dunkel wirst du getrieben, alles aus Not. Lichtjagd. Wege Deiner Furcht. Es leben Deine Glieder. Wie schnell Deine Beine jetzt mit Schritten sind. Er holt Dich ein, Dein Atem, im Lauf, packt Dich ein Stein am Fuss und wirft Dich nieder. Wo ist die Zeit? Deine Zeit. Auf dem Weg wie Du. Und Du glaubst noch daran und hoffst auf sie. Richtest Dich auf und hörst in die Nacht, hörst die Nacht. In die Nacht mit Dir! Aufholjagd. Hauptlinien. Die schwarze Stadt ist auf dem Weg. Du musst jetzt die Zeit einholen. Deine Zeit ist schon weit. Dein Herz zerreist sich fast. Es schlägt Dich, es schlägt nach Dir. So treibst Du fort und kennst es kaum. Erkennst es kaum wieder, dort, in Dir. Dein lärmendes Lebenszeichen. Und hier ist noch die Wärme. Sie hat noch nicht aufgehört. Und endlich Häuser, Lichter, Menschen. Du tauchst hinein und schreist.                                   Du fällst in die Hände der Stadt.

 
 
                                                   Berlin, 30. September 2011
Dunkel ...